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134 Route 8. RUMELI KAWAK. Bosporus. Arten von Eichen enthält) gelegenen Stauweihern, dem Neuen Bend
Sultan Mahmud’s
und dem Bend der Walidé. Das hier besonders im
Frühjahr gesammelte und im Sommer oft spärliche Wasser gelangt
über den erwähnten Aquädukt und weiter in unterirdischer Leitung,
von Zeit zu Zeit auf die pfeilerartigen Wassertürme (Su Terasí) zur
Lüftung aufsteigend, nach den nördl. Stadtteilen von Konstantinopel.
Hält man sich bei der Gabelung (S. 133) links, so erreicht man
in ½ St. das seit 1894, in Rücksicht auf die Reinlichkeit des Wassers,
geräumte Dorf Belgrad, nach dem der ganze Wald, der einzige am
Westufer des Bosporus, den Namen Belgrader Wald trägt. 1km s.w.
von dem Dorf befindet sich ein weiterer Stauweiher, der Große Bend,
noch andere im W. (Kütschük Bend) und N. (Karanlik Bend).

Wer mit Pferd, zuverlässigem Führer und Proviant versehen ist, kann
dem Weg des hier gesammelten Wassers nachgehen: vom Großen Bend
nach Pyrgos (türk. Bargas), 1 St.; ¼ St. s.ö. davon der Aquädukt des
Konstantin
(Egri Kemer Krummer Aquädukt) über das Tal des Gök Su,
ein dreistöckiger im Winkel gebrochener byzantinischer Bau, dessen obere
Bogenreihen nicht massiv, sondern auch in der Längsrichtung in Bogen
geöffnet sind. 3-4km s.w. von Pyrgos überspannt ein anderer Aquädukt,
Muallak Kemer, das Tal des Ali Bej Su; die Bogenpfeiler der zwei Stock-
werke
sind in der Längs- und Querrichtung von kleineren Bogen durch-
brochen
. Es ist die schon von Hadrian angelegte, 528 erneute Wasserleitung
Justinians
. Von da wird das Wasser in weitem Bogen nach dem westlichen
Teil von Stambul geführt. Von Pyrgos Fahrweg nach den Süßen Wassern
von Europa (S.127): ca. 12km.

Am Nordende der Bucht von Böjükderé das kleine Kap Mesar
Burnu
(12. Haltestelle), unmittelbar darauf Jeni Mahallé (13. Halte-
stelle
), ein griechisches Dorf unterhalb des Rosentals. Hier kehren
die meisten Dampfer um, nur zwei oder drei gehen, unter dem Fort
Telli Tabia vorüber, weiter nach Rumeli Kawak (14. Haltestelle),
einem Dörfchen bei einer 1628 von Murad IV. erbauten, 1890 er-
neuten
Festung an einer der engsten Stellen des Bosporus. Auf dem
Berg im N. und gegenüber am asiatischen Ufer stehen die Ruinen
zweier byzantinischer Burgen, Imros Kalesí und Joros Kalesí (S. 136),
von denen Mauern zum Ufer hinab und Molen ins Meer liefen, die
mit einer Kette verbunden werden konnten. Jetzt sind die beiden
Ufer bis zum Schwarzen Meer mit Forts und Batterien besetzt.

Am nördl. Teil des Bosporus, jenseit Rumeli Kawak, steigen die
rauhen basaltischen Uferfelsen senkrecht aus dem Meer, ohne Vege-
tation
und größere Ansiedlungen, nur ein Pfad führt in der Höhe
über die Klippen. Der Hafen Böjük Liman bietet den vom Schwarzen
Meer hereinkommenden Schiffen die erste Zuflucht am Westufer; an
der Nordspitze des Vorgebirges, das ihn bildet, die Batterie Karib-
dsché
Kalesí
. Jenseits erweitert sich der Bosporus; wo er in das
offene Schwarze Meer übergeht, liegt Rumeli Phanar, ein griechisches
Dorf mit großem Leuchtturm und einer starken Festung auf der
Klippe nördl. jenseit der Bucht. Östl. davor erhebt sich ein Schwarm
von dunkeln Basaltriffen aus dem Bosporus, die Kyaneischen Inseln
oder Symplegaden (Zusammenschlagenden), die Jason auf dem Ar-
gonautenzug
zu durchfahren hatte.